Am 28. Juni trafen sich 80 Wolfurter*innen im CUBUS, um über die Zukunft ihrer Gemeinde nachzudenken und gemeinsam am neuen REP (Räumlicher Entwicklungsplan) zu arbeiten. Der REP schaut 10-15 Jahre in die Zukunft und gibt die Leitlinien für die räumliche Entwicklung vor.
Umweltfreundlicher bewegen durch Verdichtung
Der Abend startete mit einem inspirierenden Vortrag von Beat Suter vom Schweizer Raumplanungsbüro Metron. Er stellte zuerst die aktuellen Herausforderungen für Gemeinden vor, wie etwa die alternde Bevölkerung, sich verändernde Wirtschaftsstrukturen oder als zentrale Herausforderung die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf Kommunen.
Wie können Gemeinden darauf reagieren: Ortszentren bewusst als Begegnungsorte weiterentwickeln, Wohnquartiere sorgfältig und qualitätsvoll verdichten, Freiräume und Grünflächen erhalten und konsequent umweltfreundliche Mobilität wie Radfahren, Zufußgehen und den öffentlichen Verkehr priorisieren. Um den Herausforderungen gerecht zu werden, muss umgedacht werden: keine öffentlichen Räume ohne Begrünung mehr, gezielte Verdichtung der Bebauung und Schaffung von hochwertigen Begegnungsräumen.
Beat Suter berichtete, dass sich die Leute umweltfreundlicher bewegen, wenn sie dichter wohnen. Viele Schweizer Gemeinden setzen auf den 15-Minuten-Ort: Alle wichtigen Einrichtungen sollen zu Fuß innerhalb von 15 Minuten erreichbar sein. Das gelingt durch eine gute Innenentwicklung und bringt viele Mehrwerte, sowohl für Bauherrschaft, aber auch für die Bevölkerung, für die Gesellschaft und für das Klima insgesamt. Nach dem Vortrag tauschten sich die Wolfurter*innen aus und diskutierten mit Beat Suter über das Gehörte.
Zum Nachlesen: Präsentation von Beat Suter.pdf herunterladen (6.69 MB)
Anregungen der Teilnehmenden
Die Planungsexpert*innen Reinhard Hrdliczka und Stefanie Schmid vom Planungsbüro Dr. Paula stellten die Ziele und Maßnahmen für den neuen REP vor. Diese betreffen die Bereiche Siedlungsraum, Wirtschaftsraum, Freiräume, Versorgungsraum, Sozialraum, Klima und Energie und Verkehr und Mobilität. Dann waren die Wolfurter*innen am Zug: Im ganzen Raum wurden die 7 Themenschwerpunkte des REP an Marktständen dargestellt. Gemeinsam mit den Expert*innen erarbeiteten die Teilnehmenden weitere Vorschläge und Ideen und gaben wertvolle Hinweise zu den vorgestellten Zielen und Maßnahmen. Der Abend endete mit einem gemütlichen Ausklang, wo noch lange über die Zukunft Wolfurts diskutiert wurde.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, sich online über die Plattform „Vorarlberg mitdenken“ einzubringen. Hier findet man alle Pläne mit den Zielen und Maßnahmen und kann dazu Anmerkungen machen und Ideen beisteuern. Die Plattform ist bis Ende Juli geöffnet und über den folgenden Link (hier klicken) zu erreichen.
Die Anmerkungen der Wolfurter*innen werden im nächsten Schritt in die bestehenden Vorschläge eingearbeitet. Der REP wird im Laufe des Herbstes fertiggestellt und in der Folge von der Gemeinde beschlossen.
Ablauf des Abends und Ergebnisse der 1. Veranstaltung: Präsentation_REPWolfurt_Planungswerkstatt.pdf herunterladen (0.85 MB)