Bereits bei der Kleinkinderbetreuung wird auf die Sprachförderung geachtet. Dabei ist das Funktionieren der Schnittstelle vom Kindergarten zur Schule von besonderer Bedeutung und darum sind in Wolfurt auch die Schulen voll in das Projekt eingebunden. Es sollte ein Netz aus möglichst vielen Beteiligten "gesponnen" werden, um Kinder und Jugendliche (nicht nur mit migrantischem Hintergrund) beim Thema Sprache zu unterstützen.
Viele verschiedene Personen nahmen bei einem groß angelegten Prozess an Workshops teil: interessierte Eltern, Fürsorge, Sport- und andere Vereine, Firmen, Wolfurter mit migrantischem Hintergrund, Arztpraxen, Wolfurter Geschäfte, Kasperletheater, Kinderbetreuung, Spielgruppen, Kindergärten, Tagesmütter, die Bibliothek und viele mehr.
In Wolfurt sicherten die Schulen von Beginn an ihre Beteiligung zu. Wolfurt ist die erste Gemeinde Vorarlbergs, bei der das Netzwerk mehr Sprache für alle Kinder bis zum Ende der Mittelschulzeit zum Tragen kommt.
Bemerkenswert ist, dass bereits die Verantwortung für den Prozess ein Gemeinschaftswerk darstellte: Mit im Boot waren neben den drei DirektorInnen und Lehrerteams der Landesschulrat, Landesschulinspektorin Karin Engstler, okay.zusammenleben (Projektstelle für Zusammenleben und Integration in Vbg.), die Gemeinde und die Wirtschaft.
In der Vorbereitungsphase wurde die Idee geboren, innerhalb des neuen SQA- (Schulqualitäts-) Prozesses die Themen „Sprache fördern“ und „Miteinander in Vielfalt“ an allen drei Schulen zu gemeinsamen Schwerpunkten zu machen. Dabei sollten Standards aus einem Programm die Grundlage sein, das in Schweizer Schulen bereits verpflichtend erfolgreich erprobt wurde: QUIMS – „Qualität in multikulturellen Schulen“.
Das QUIMS-Projekt zielt darauf ab, an den teilnehmenden Schulen den Ausbildungsstandard für alle Schüler zu erhöhen, sodass sie für schweizerische Mittelklasseeltern und –schüler sowie für nicht schweizerische Gleichaltrige gleichermaßen attraktiv sind. Zweitens will das Projekt das Gefälle zwischen den schulischen Leistungen unterschiedlicher sozialer Gruppen (gemessen anhand der Ergebnisse bei den Schulleistungsuntersuchungen im internationalen PISA-Programm) verringern. Ein drittes Ziel besteht darin, die Zufriedenheit von Schülern, Eltern und Lehrern mit dem schulischen Umfeld zu steigern.